In der Trainingszeit lernt jede Schüler*in in ihrem individuellen Tempo. Die Angebote richten sich nach dem Leistungsstand des Einzelnen. Jede Schüler*in erwirbt für sich, unterstützt von Lehrer*innen und Mitschüler*innen, möglichst selbstgesteuert, Grundkenntnisse in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch. Das Lernen erfolgt in Bausteinen (Unterrichtsvorhaben) mithilfe von Kompetenzrastern und Lernplänen.
In der Trainingszeit erarbeiten die Schüler*innen hauptsächlich Kompetenzen und Inhalte der Fächer Deutsch, Mathematik (1-3) und Englisch (4-10). Alle Schüler*innen haben die Möglichkeit individuell in ihrem Lerntempo und nach ihren Möglichkeiten zu lernen. Erlerntes Wissen, Fähigkeiten und Kompetenzen werden individuell überprüft. D.h. es erfolgen Lernzielkontrollen, wenn die Schüler*innen sich einen Bereich erarbeitet haben. Der Fokus liegt hier auf dem individuellen Arbeiten.
Der Einstieg in die Trainingszeit erfolgt in 1-3 der Regel im Sitzkreis. Die Schüler*innen überlegen und besprechen gemeinsam mit der Lehrer*in an welchen Bereichen sie in der folgenden Trainingszeit arbeiten möchten. Diese Anfangsphase kann die Lehrer*in nutzen, um z.B. Kinder daran zu erinnern mal wieder ein anderes Fach zu wählen oder zu klären, ob ggf. ein bestimmtes Material gebraucht wird, oder andere Fragen vorab zu klären. Häufig wird nach ca. 45 min den Kindern die Möglichkeit zum Wechseln der Arbeit (Fach) gegeben bzw. dies gefordert (Akustisches Signal durch Uhren).
Ab Jg. 4 nennt jede Schüler*in zu Beginn der Stunde ihr Vorhaben und Ziel für die kommende Lernzeit. Dies kann unterstützend durch einen vorgegebenen Anfangssatz ritualisiert werden. Diese Anfangsphase kann die Lehrer*in nutzen, um zu beraten, in welchem Bereich das Kind lernen sollte. Außerdem können Fragen zum benötigten Material geklärt werden.
Die Schüler*innen widmen sich in der Arbeitsphase ihren Lernplänen, die die Fachlehrer*innen erarbeitet haben. Die Lernpläne weisen immer einen gleichen Aufbau auf und die benötigten Materialien befinden sich in der jeweiligen Deutsch-, Englisch oder Mathematik-Ecke. Die Aufgaben der Lernpläne sind vielfältig und bedienen jeden Lerntyp, sodass ein monotones Abarbeiten von Arbeitsblättern oder Heften verhindert werden soll.
Die Lernphase kann je nach Absprache und Fach mit verschiedenen Vorübungen beginnen. Entscheidet sich ein Kind z.B. für das Fach Deutsch, lernt es zunächst eine vorgegebene Zeit die Rechtschreibung mithilfe der sogenannten „Wörterklinik“ oder der Rechtschreibkartei, und widmet sich erst danach dem Lernplan.
Das Lernen erfolgt vorrangig in Einzelarbeit. Jedoch gibt es auch Partnerarbeitsphasen, z.B. bei Sprechaufgaben im Englischbereich oder Lernspielen. Lehrer*innen sorgen stets für eine ruhige Lernatmosphäre, besonders wenn die Kinder sich untereinander helfen.
Während der Trainingszeit gilt das Prinzip „Brain-Book-Buddy-Boss“, d.h. dass die Schüler*innen lernen bei Schwierigkeiten
- zunächst selbst nachzudenken (Brain) ,
- bei weiterem Unverständnis auf den Infoseiten, die im Lernplan aufgelistet sind, nachzulesen (Book),
- erst dann andere Schüler*innen zu befragen (Buddy) und
- als letzte Instanz die Hilfe der Lehrperson in Anspruch zu nehmen (Boss).