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In diesem Jahr führte uns unser kleines Literaturprojekt zum Ende der Sommerferien in das Land der wilden Kerle.

Max ist ein zu wilder Kerl und muss prompt ohne Essen ins Bett gehen. In der Nacht verwandelt sich sein Zimmer jedoch nach und nach in einen riesigen Wald und Max reist mit seinem Segelschiff zu den echten wilden Kerlen, die ihn mit ihrem fürchterlichsten Brüllen, ihren fürchterlichsten rollenden Augen und fletschenden Zähnen begrüßen. Max gelingt es am Ende seiner Reise diese wilden Kerle zu bezähmen...

Die zehn Jungen, die am Projekt teilnahmen, erforschten die Geschichte von Max auf vielen Wahrnehmungsebenen unter dem Aspekt der Gewaltprävention.

Zunächst einmal wurden alle wilden Kerle zu Buchdetektiven und erforschten folgende Fragen: „Wie sieht Max aus?“, „Wohin würdest du segeln?“, „Wie würde dein Segelboot aussehen?“ „Was würdest du den wilden Kerlen befehlen, wenn du König wärst?“ und erlernten außerdem „Das wilde Kerle ABC!“, und lernten „Personen und Figuren im Buch“ näher kennen.

In der Gruppe sprachen wir über Gefühle, insbesondere über Trotz und Wut – vor allem wie man(n) mit diesen Gefühlen am besten umgehen kann. Eine Möglichkeit ist etwa, die negative Energie in Positive umzuwandeln. Dies geschieht ganz leicht bei sportlichen Aktivitäten, da diese so genannte Glückshormone im Körper freisetzen und somit ganz natürlich gegen Stress und Angst vorgehen.

In den wilden Kerlen-Spielen wurde gebrüllt, faire Kampfesversprechen gegeben und eingehalten und Rituale erarbeitet, die zur Ruhe, Entspannung oder auch Erkennen des Gegenübers dienen, wie etwa Begrüßungs- und Abschiedsworte, Blickkontakt aufnehmen und halten können und das Festsetzen von klaren Grenzen innerhalb der Spiele.

Im Rahmen der Spiele und der festgesetzten Regeln wurde auch gegeneinander oder miteinander gekämpft. Dies geschah in verschiedenen Teams; wilder Kerl gegen wilden Kerl oder einer gegen alle wilden Kerle. Hierbei erprobten die Jungen Begriffe wie „Ehre“ und „Selbstachtung“ und sich selbst innerhalb der Gruppe als respektiert und geachtet erfahren. Im Zuge des Literaturprojekts erproben die Jungen ihre Lesefähigkeiten, ihre Kraft und erlernen Fairness außerhalb des Korsetts von „Sieg und Niederlage“. In der Woche geht es um das „Wir“ nicht um das „Ich“.

Und wie auch Max am Ende seiner Reise die Geheimnisse um die wilden Kerle lüftete und endlich wieder nach Hause gehen konnte, verließen schließlich auch die zehn Jungen das kleine Literaturprojekt mit Erfahrungen über sich selbst und einem erweiterten Wahrnehmungsvermögen gegenüber ihrer Umwelt und Mitmenschen.

Ferienaktion 2022 2 2